Solidarität mit Lann Hornscheidt, Profess_x für Gender Studies und Sprachanalyse am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität Berlin:
In Reaktion auf die trans*-diskriminierenden Äußerungen in Medien, Internet und Universität der letzten Wochen hat sich die Gruppe trans*bashback gegründet, die sich mit diesem offenen Brief gegen jede Trans*-Diskriminierung wendet und mit Lann Hornscheidt solidarisch erklärt. Der Brief kann von Personen/Gruppen unterzeichnet werden, die die darin enthaltenen Positionen unterstützen möchten.
„Wir leben in einer Gesellschaft, in der Geschlecht eine sehr wichtige Kategorie ist, mit der Menschen eingeteilt werden. Die Einteilung in entweder „Mann“ oder „Frau“ ist für viele Menschen stimmig und wird zumeist unhinterfragt als scheinbar naturgegeben hingenommen.
Nicht alle Menschen finden diese Einteilung für sich stimmig. Personen, die dieser bei Geburt vorgenommenen Zuschreibung („biologisches Geschlecht“) oder den daran geknüpften Erwartungen an Mannsein und Frausein („soziales Geschlecht“/Gender) nicht entsprechen, werden problematisiert und sind bis heute massiver Diskriminierung ausgesetzt.
Die Medienhetze gegen Lann Hornscheidt verdeutlicht das Ausmaß an fehlendem Wissen, an Starrheit und Hass, mit dem in Deutschland auf Personen reagiert wird, die dem zweigeschlechtlichen Kategorisierungszwang nicht entsprechen können oder wollen.
Trans*-Diskriminierungen reichen von Angestarrtwerden, verbaler Gewalt durch Beschimpfungen und Drohungen über das Ausblenden der eigenen Lebensrealität im öffentlichen Diskurs – in Medien, in der Gesetzgebung und dem Bildungssystem – bis hin zu körperlicher/sexualisierter Gewalt oder sogar Mord.
Lann Hornscheidt forderte auf der eigenen Homepage für sich eine Ansprache ohne Geschlechtszuweisung – also beispielsweise mit der x-Form: „Profx“ statt „Professor“ oder „Professorin“, „x“ statt „seiner“ oder „ihrer“. Was darauf folgte, war eine massive Medienhetze in Zeitungen ebenso wie im Web2.0, die von neurechten bis in die sogenannten bürgerlichen Medienorgane reichte.
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