Gestern Abend kamen auf dem Friedensplatz in Dortmund ungefähr hundert Personen zu einer Kundgebung gegen queer- und besonders transfeindliche Gewalt und zum Gedenken an Malte C. zusammen. Malte C., ein 25-jähriger trans Mann, war dazwischengetreten, als beim Christopher-Street-Day-Fest in Münster zwei andere Teilnehmende beleidigt worden waren, und deshalb niedergeschlagen und tödlich verletzt worden.
Anfang dieses Monats und nur einen Tag, nachdem er schließlich seinen Verletzungen erlegen war, wurde dann in Bremen eine trans Frau in einer Straßenbahn beschimpft und geschlagen. Als Antwort auf diese und andere Attacken (in Dortmund wurden etwa nach der CSD-Warm-Up-Party Ende August Beteiligte angegriffen und bei der Pride Parade versuchten Neonazis zu stören) fand jetzt die gestrige Kundgebung statt.
Neben einer häufig erlebten Queerfeindlichkeit und der tiefen Betroffenheit über Malte C.‘s Tod wurden in Redebeiträgen ebenfalls andere Diskriminierungen angesprochen. Weder sollten die Kämpfe queerer Menschen als von sozialen Kämpfen wie gegen Verarmung getrennt begriffen werden, noch könne Transfeindlichkeit mit Islamophobie oder Rassismus bekämpft werden. Aber gerade die, die sich sonst oft homophob und queerfeindlich äußern, instrumentalisieren solche Übergriffe gern.
Andererseits waren die genannten Themen auch ein Aufruf insbesondere an (in anderen Bereichen engagierte) cis Personen, queere und trans Menschen nicht allein zu lassen und häufiger Solidarität zu zeigen. Denn daran mangelt es, trotz allgemeiner Regenbogenbeflaggung und der hoffentlich baldigen Abschaffung des derzeitigen sogenannten Transsexuellengesetzes (TSG) und geplanten Verabschiedung eines Selbstbestimmungsgesetzes.
Veranstaltet wurde die Kundgebung gemeinsam von TransAction Dortmund, dem offenen feministischen Café Cafem Dortmund und dem Feministischen Kollektiv.