Die Fassade des Kulturzentrums Langer August in der Dortmunder Nordstadt – in dem auch das Frauen*-Internationalismus-Archiv Räume hat, deshalb dieser Blogbeitrag – ist in der Nacht vom 8. auf den 9. September mit rosa Farbe beschmiert worden. Das nach einem kommunistischen Widerstandskämpfer benannte Haus bietet vielen Initiativen Platz.
Im März hatten in Dortmund Neonazis vergeblich versucht, durch Anschläge und eine Kampagne gegen den Vermieter die Eröffnung des Buchladens Black Pigeon im Hafenviertel zu verhindern. Anfang August gipfelten mehrere rechte Angriffe auf Antifaschist_innen schließlich in einer Messerattacke (der Angegriffene konnte verletzt noch flüchten). Die Vermutung der Urheberschaft liegt daher nahe – es wäre auch für das Kulturzentrum nicht das erste Mal, dass es Ziel rechter Aktivitäten wird.
Da in Dortmund Proteste gegen größere Neonaziaufmärsche „in Sichtweite“ höchstens in Sichtweite von Wasserwerfern und sonstigem Polizeiaufgebot stattfinden dürfen und selbst Anwohner_innen über die nahe ihrer Wohnungen vorbeiführende Aufmarschroute der Neonazis im Unklaren gelassen werden (um die Route vor möglichen Gegendemonstrant_innen geheim zu halten), sind hier von offizieller Seite auch nur Krokodilstränen zu erwarten. Das Zentrum Langer August hat mittlerweile ein Transparent (auf dem Bild durch Wind etwas verwickelt) rausgehängt, um deutlich zu machen, dass – wenn es denn ein Einschüchterungsversuch gewesen sein soll – er erfolglos war.