Angela Davis, die, wie Der Tagesspiegel schreibt, eine der wenigen bekannten Überlebenden der US-Bürgerrechtsbewegung ist, und außerdem Feministin, Philosophin, Schriftstellerin…, ist in Berlin. Dort wollte sie gemeinsam mit Bürgerrechtlerin Gina Dent mit den Flüchtlingen in der besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule reden, aber der Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg verweigerte ihnen den Zugang.
Bereits während ihrer Gastprofessur 2013 in Frankfurt traf sich Angela Davis mit Vertreter_innen hier gegen Rassismus kämpfender selbstorganisierter Bewegungen – mit doppeltem Interesse: seit Jahrzehnten selbst engagiert und betroffen, forscht sie zu Ungleichheiten durch race, gender, class. Der Besuch der Schule ist aber ohne die Genehmigung von Stadträtin Borkamp zurzeit nicht möglich, weil der Zugang von einem Sicherheitsdienst verhindert wird. Unter Berufung auf „eine generelle Regelung“ hat der Bezirk also keine Genehmigung erteilt. Dabei, so die Opferberatung ReachOut, hätten im Februar und März mehrfach Treffen mit den Bewohner_innen in der Schule und einer Gruppe unter Leitung von Jürgen Quandt von der Heilig-Kreuz-Kirche stattfinden können.
Ein Besuch von Angela Davis könnte, fürchtete der Bezirk wohl, ermutigend wirken und einen antirassistischen Widerstand und die Einforderung von Ansprüchen auf ein Bleiberecht und anderes stärken und ihnen öffentlich zusätzliche Berechtigung verleihen. Daher wollte Bezirkssprecher Sascha Langenbach anscheinend erst einmal versuchen, ein mögliches Treffen zu diskreditieren: Es gehe ja „nur um einen PR-Gag um Bilder zu produzieren“. So machten die US-Bügerrechtlerinnnen* bei ihrem Berlin-Besuch ihre Erfahrung mit den Verhältnissen hier.