The Truth lies in Rostock

Es herrschte zeitweise regelrechte Volksfeststimmung, als vor 30 Jahren, zwischen dem 22. und 25. August 1992, eine aggressiv-rassistische Menge aus Anwohner*innen und Neonazis in Rostock-Lichtenhagen das ‚Sonnenblumenhaus‘ belagerte, in dem sich neben der Zentralen Aufnahmestelle für Geflüchtete (ZAST) ein angrenzendes Wohnheim für vietnamesische Ver­trags­ar­bei­te­r*in­nen befand. Am 24. August 1992 wurde das Haus unter dem Beifall Tausender mit Steinen und Brandsätzen angegriffen und in Brand gesetzt; die Polizei zog sich zwischenzeitlich zurück. Nur der Initiative der in dem brennenden Haus eingeschlossenen etwa 120 Vietnames*innen (bei denen sich auch ein Fernsehteam des ZDF und einige Rostocker*innen befanden), die schließlich einen Fluchtweg über das Dach öffneten, ist es zu verdanken, dass es keine Toten gab.
Das rassistisch aufgeheizte Klima (verbunden mit weiteren Mordanschlägen) wurde von der Politik gefördert und genutzt, um 1993 die De-facto-Abschaffung des Asylrechts durch den Bundestag durchzusetzen.

Der Film „Die Wahrheit lügt (liegt) in Rostock“/„The Truth lies in Rostock“ von 1993 (Produktion: Spectacle London, JAKO videocoop Rostock, Realisation: Mark Saunders, S. Cleary) dokumentiert unter Beteiligung von Menschen, die sich während der Ausschreitungen im Wohnheim befanden, die Ereignisse.

FrauenLesben, bildet Banden

Im Juli wird in Dortmund zweimal der Film Frauen bildet Banden bzw. FrauenLesben bildet Banden (eine Spurensuche zur Geschichte der Roten Zora) des FrauenLesbenFilmCollectifs Las Otras gezeigt.

Die Termine:
Dienstag, 09. Juli 2019, 18:00 Uhr, Fachhochschule, Sonnenstraße 96, 44139 Dortmund, Raum F212
Mittwoch, 10. Juli 2019, 19:30 Uhr, Black Pigeon, Scharnhorststraße 50, 44147 Dortmund
beide Veranstaltungen mit anschließendem Regisseurinnengespräch

Die Rote Zora war in den 1970er und bis in die 1990er Jahren eine militante Frauen*gruppe in der BRD, die sich klandestin organisierte. Ihre Aktivitäten richteten sich unter anderem gegen alltägliche Gewalt gegen Frauen*, gegen Gen- und Reproduktionstechnologien, Bevölkerungspolitik und internationale Ausbeutungsbedingungen als Ausdruck patriarchaler Herrschaft. Zentral waren die Selbstermächtigung der FrauenLesben und der Bruch mit der zugeschriebenen Friedfertigkeit.

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Frauenbilder-Ausstellung und Kino

Ab heute bis zum 23. April 2017 ist die Ausstellung „Ich bin eine Kämpferin.“ Frauenbilder der Niki de Saint Phalle im Museum Ostwall im Dortmunder U zu sehen, in der mit über 100 Werken der Weg der Künstlerin Niki de Saint Phalle (1930 – 2002, eigentlich Catherine Marie-Agnès Fal de Saint Phalle) nachgezeichnet wird. Auch wenn sie vor allem durch ihre bunten weiblichen Figuren, die Nanas, bekannt geworden ist, hat sie sich bereits vielfach mit Rollenbildern auseinandergesetzt, bevor die Figuren entstanden sind (eine etwas ausführlichere Übersicht über die Ausstellung in Dortmund ist hier in den Revierpassagen).

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